Torfestival in Lichterfelde – Viktoria besiegt den Berliner AK 4:2 …

  • 25. Oktober 2019
  • FC Viktoria 1889 Berlin
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… und die eigene Offensivschwäche! 307 Zuschauer im Stadion Lichterfelde waren bester Stimmung. Nach wochenlangen Ladehemmungen in der Offensive, schlugen die Himmelblauen im Heimspiel gegen den Berliner AK gleich vier Mal! zu und gewannen nach Toren von Hoffmann, zwei Mal Fardjad-Azad und Yamada völlig verdient mit 4:2 (2:1).

Das innerberliner Regionalliga-Duell am heutigen Freitagabend im Stadion Lichterfelde startete als ein Stadtderby auf Augenhöhe. Die gastgebende Viktoria stand mit 17 Punkten auf Platz sechs, die Gäste aus Moabit hatten nur einen Zähler weniger auf dem Konto und belegten Platz acht. Von einem “richtungsweisenden Spiel für beide Teams”, sprach Viktorias Sportdirektor Rocco Teichmann vor der Partie. “Beide Mannschaften sind mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht zufrieden. Wer hier heute dreifach punktet, kann sich noch nach oben orientieren”, so Teichmann, der natürlich hoffte, dass das für seine Viktoria gelten sollte. Insofern versprach die Ausgangslage ein spannendes Spiel bei angenehmen Temperaturen im Berliner Süden.

Vor dem Anpfiff galt es ganz noch einer besonders erfreulichen Pflicht nachzukommen. Der FC Viktoria 1889 Berlin ehrte Mannschaftsbetreuer Gerd König für 60! Jahre Vereinsmitgliedschaft. Ein außergewöhnliches Jubiläum, zu dem wir auch von hier aus ganz herzlich gratulieren.

Die Gastgeber im gewohnten himmelblau und die Gäste ganz in rot neutralisierten sich lange Zeit in einer an Höhepunkten armen Anfangsphase. So dauerte es bis zur 12. Minute bis Kwabi Schulz von der Strafraumgrenze den ersten gefährlich Schuss auf das Tor der Gäste abgab. Fast im Gegenzug Riesenchance für den Berliner AK durch Enes Küc, der per Kopf Viktorias Keeper Stephan Flauder zu einer großrtigen Rettungaktion zwang. In der 17. Minute dann die kalte Dusche für die Viktoria. Der Berliner AK markierte die Führung durch Razeek, dem es die Abwehr der Himmelblauen viel zu einfach machte und den Moabiter auf rechten Seite frei durchlaufen ließ. Keine Chance für Flauder im Tor der Himmelblauen. In der Folge des frühen Rückstandes wirkten die Gastgeber zunächst ein wenig geschockt, und hatten weiter große Probleme gefährlich vor das Tor der Moabiter zu kommen. Zu einfallslos wirkten die Bemühungen der Viktoria. Selbst die Standards in Form von Eckstößen brachten keine wirkliche Gefahr für das Gästetor. So dauerte es bis zur 28. Minute als eine Ecke von Rafael Brand endlich für ein Raunen der Zuschauer sorgte und so etwas wie Torgefahr versprühte. Die Gastgeber wirkten in der Folge wacher und erspielten sich weitere offensiv gute Aktionen. Auch in der Defensive standen die Südberliner nun wieder sicherer und ließen den Gästen wenig Raum. Erneut war es Rafael Brand, der um ein Haar in der 35. Minute den Ausgleich hergestellt hätte. Leider verfehlte sein Schuss frei vorm Tor das Gehäuse der Gäste knapp. Fünf Minuten später machte es Kapitän Marcus Hoffmann besser und traf zum umjubelten Ausgleich für die heimische Viktoria. Und die Gastgeber blieben im Vorwärtsgang, erspielten sich weitere Chancen und das wurde belohnt. Pardis Fardjad-Azad schloss einen wunderschön vorgetragenen Angriff erfolgreich ab – 2:1-Führung zur Halbzeit!

Der Berliner AK wechselte. Kahraman kam für Cakmak. Und weiter ging es. Der Viktoria gefiel die neu entdeckte Offensivstärke offensichtlich recht gut. Die Gastgeber blieben im Vorwärtsgang und markierten nur vier Minuten nach Wiederanpfiff fast das 3:1 durch Pardis Fardjad-Azad, der ein großartiges Spiel machte, immer wieder für Torgefahr sorgte. Die BAK-Abwehr rettete in höchster Not. In der 60. Minute zeigte Schiedsrichter Richard Hempel nach Foul an Pardis Fardjad-Azad völlig zurecht auf den Elfmeterpunkt. In höchster Not hatte die Abwehr des BAK die Notbremse gegen den agilen Offensivwirbelwind der Himmelblauen gezogen. Der Gefoulte schoss selbst und verwandelte sicher zum 3:1. Nur vier Minuten später markierte Tino Schmidt die nächste Großchance für Viktoria und auch der Schuss von Rafael Brand nur wenigen Sekunden danach sorgte für Begeisterung unter den 307 Zuschauern im Lichterfeder Stadion. Die Gäste wirkten wie gehemmt in Durchgang zwei, wechselten erneut, Coban kam für Oschmann, fanden jedoch ihren Spielfluss nicht wieder. Die wenigen Offensivbemühungen blieben in der gut postierten Abwehr der Viktoria
hängen. Viktoria hingegen hatte heute Abend richtig Spaß am Spiel, wirkte frisch und agil und torgefährlich wie selten in dieser Saison, schossen die Himmelblauen doch bis zu dieser Partie lediglich 11 Tore.
Nach dem Doppeltorschütze Pardis Fardjad-Azad den Platz für Ciri Falcao geräumt hatte (74.), sorgte eine Unaufmerksamkeit in der Viktoria-Abwehr für den Anschluss der Gäste durch Kahraman (75.). Völlig unnötig und zudem ärgerlich, denn der Treffer baute das Gästeteam auf, das in der Folge wieder offensiver agierte und die Viktoria unter Druck setzte. So blieb die Schlussphase, in der Viktoria noch zwei Mal wechselte spannend, denn die Partie, nun wieder offener, bescherte den Zuschauern ein offensiv geführtes Spiel beider Teams. Für die Entscheidung sorgte der eingewechselte Shinji Yamada mit dem 4:2 für die Viktoria in der 88. Minute. Vier Tore in einer Partie, wann hatte es das zuletzt gegeben? Viktoria besiegte am heutigen Abend nicht nur völlig verdient den Berliner AK und hielt dadurch den Anschluss an die oberen Tabellenränge, sondern auch die eigene Offensivschwäche. Ein tolles Ausrufezeichen des Team um Trainer Benedetto Muzzicato.

 

 

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